Joseph Edward Murray: Träger des Nobelpreises für Medizin 1990

Der Plastische Chirurg Joseph Edward Murray erhielt 1990 gemeinsam mit E. Donnall Thomas den Nobelpreis für Medizin für die „Einführung der Methode der Übertragung von Gewebe und Organen als klinische Behandlungspraxis in die Humanmedizin“.
Dem amerikanischen Mediziner gelang 1954 im Brigham Hospital in Boston/Massachusetts die erste Nierentransplantation zwischen eineiigen Zwillingen. Im Jahr 1962 glückte Murray die Transplantation durch Immunsuppression bei genetisch nicht identischen Personen. Dem vorausgegangen waren intensive Forschungen nach einem Arzneimittel, das garantierte, dass es im Körper des Patienten nicht zu Abstoßungsreaktionen kam. In enger Zusammenarbeit mit den Biochemikern George Herbert Hitchings und Gertrude Belle Elion kam Murray schließlich zu dem Schluss, dass der Stoff Azathioprinam am besten dafür geeignet war. Aber erst 1962 war die passende Zusammensetzung und Dosierung von Azathioprinam gefunden, sodass die erste Nierentransplantation bei genetisch nicht identischen Personen gelang.
Am Peter Bent Brigham Hospital (später Brigham and Women’s Hospital) in Boston leitete Murray von 1964 bis 1986 die Plastische Chirurgie. Darüber hinaus war er von 1972 bis 1985 Leiter der Plastischen Chirurgie am Children’s Hospital Medical Center in Boston. Von 1970 bis 1986 war er Professor für Chirurgie an der Harvard Medical School. Murray war von 1964 bis 1965 Präsident der American Association of Plastic Surgeons und von 1983 bis 1984 Vizepräsident des American College of Surgeons.