1450 | Plastische Chirurgie
Die „indische“ Methode
Die Anfänge der Plastischen Chirurgie sind eng verknüpft mit den Anfängen der Medizin an sich. Schon ab 1200 v. Chr. ist in Indien eine hohe Anzahl an Nasenoperationen belegt, bei denen ein „Gefäßlappen“ aus der Stirn geschnitten und zu einer neuen Nase geformt wurde. Meist hatte der Eingriff sehr konkrete Gründe: Nach indischer Rechtssprechung wurden Verbrechern, Ehebrechern und Kriegsgefangenen zur Strafe die Nase amputiert. Auch im alten Ägypten waren rekonstruktive Eingriffe bekannt, wie Mumienfunde mit angenähten Ohren bewiesen. Der römische Medizinschriftsteller Aulus Cornelius Celsus (25 v. Chr. – 50 n. Chr.) beschreibt in seinen Werken ebenfalls zahlreiche Eingriffe, etwa die Defektdeckung im Gesicht mit Hilfe von Hautlappen. Um 1450 entdeckte der sizilianische Wundarzt Branca die „indische Methode“ zur Nasenrekonstruktion und führte sie in zahlreichen Operationen durch.