2001 | Jahrestagungen

32. Jahrestagung in Frankfurt/Main

Rückblick auf die Jahreskongresse 2001 der VDPC und der VDÄPC

Der 32. Jahreskongreß der Vereinigung der Deutschen Plastischen Chirurgen und der sechste Jahreskongreß der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen fanden vom 27. bis 30. September 2001 in der Alten Oper in Frankfurt am Main statt. Vorgeschaltet war der Operationskurs der VDÄPC, der im Bethanien-Krankenhaus in Frankfurt unter der Leitung von Dr. Marianne Wolters abgehalten wurde. Unsere amerikanischen Gäste Ted Lockwood und Glenn Jelks aus Kansas City und New York haben nach den Ereignissen des 11. September 2001 ihre Teilnahme am Operationskurs abgesagt.

VDÄPC-OP-Kurs beschäftigte sich mit Bodylift, Lidchirurgie und der Abdominoplastik
Für sie eingesprungen sind Dirk Richter und Neven Olivari, beide aus Wesseling. Zusammen mit Edgar Biemer und Serdar Eren beschäftigten sie sich mit dem Bodylift, speziellen Formen der Abdominoplastik und der Lidchirurgie. Alle 69 Teilnehmer waren von der hohen Qualität der Operationen und der professionellen Präsentation begeistert. Die Video-Kassetten der Operationen liegen mittlerweile vor und können bestellt werden. Die eigentlichen Kongresse fanden von Mittwoch bis Sonntag in der Alten Oper statt; es wurden 689 Teilnehmer gezählt. Zentraler Ort der Kongresse waren die wissenschaftlichen Sitzungen – bei denen sich die Beiträge auf einem insgesamt erfreulich hohen Niveau bewegten. Begrüßt wurde auch das rege Interesse an den Foren zur experimentellen plastischen Chirurgie: Hier zeigte sich, daß in den Kliniken für Plastische Chirurgie und an den angeschlossenen Instituten viel für die Grundlagen unseres Faches getan wird.

Premiere für Frühstücks- und Lunchsymposien – positive Reaktionen bei den Teilnehmern
Umrahmt wurde das wissenschaftliche Programm von Frühstücks- und Lunchsymposien, die im vergangenen Jahr zum ersten Mal angeboten wurden. Diese Symposien wurden von der Kongreßleitung in enger Kooperation mit der Industrie organisiert. Die Teilnehmer des Kongresses haben diese Symposien sehr gut aufgenommen. In einigen Fällen waren die Räume sogar überfüllt. Das Thema „Die schwierige Wunde“ wurde in einem Satellitensymposium behandelt, das parallel zu den ästhetischen Sitzungen am Samstag, den 29. September stattfand. Dazu waren auch Unfall- und Allgemeinchirurgen aus der Region eingeladen worden, die sich zusammen mit den plastischen Chirurgen über neue Techniken und bewährte Konzepte informieren konnten.

Round Table Gespräch zu ethischen Probleme bei Interplast-Einsätzen in der Dritten Welt
Interplast Germany – ein gemeinnütziger Verein, der vor 20 Jahren von plastischen Chirurgen gegründet worden ist und sich um die Versorgung von Patienten in der Dritten Welt erhebliche Verdienste erworben hat – war mit einer eigenen Veranstaltung am Freitagabend und einem Round Table Gespräch, das sich mit den ethischen Problemen dieser Einsätze beschäftigte, auf der Jahrestagung präsent. Am Sonntag wurde der Kongreß mit einem Round Table Diskussionsgespräch beendet. Professor Hommes, Philosoph aus Regensburg, beantwortete die längst überfällige Frage, ob aus ethisch-philosophischer Sicht ästhetische Eingriffe erlaubt seien, mit einem klaren JA. Diese öffentliche Schlußveranstaltung wurde von Antje Katrin Kühnemann moderiert. Über 500 Besucher drückten mit ihrer Teilnahme aus, daß besonders die ästhetische Chirurgie in der Öffentlichkeit auf ein immer breiteres Interesse stößt.
Klaus Exner, Hermann Lampe“

Quelle: „Plastische Chirurgie“, Heft 1, März 2002