1958 | Plastische Chirurgie, Universitäts- und BG-Kliniken

Erste Abteilung für Plastische Chirurgie

Frau Prof. Dr. Ursula Schmidt-Tintemann gründete 1958 die erste Abteilung für Plastische Chirurgie im deutschsprachigen Raum am Klinikum rechts der Isar in München. Bei Studienaufenthalten in Österreich, Großbritannien und den USA hatte die junge Medizinerin die „Plastische Chirurgie“ kennengelernt und ihre Kenntnisse darin immer weiter vertieft. 1956 wurde sie Fachärztin für Chirurgie. Zwei Jahre später ergriff sie die Chance, eine eigene plastisch-chirurgische Station am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität (TU) München zu gründen. Die 1. Tagung der Vereinigung der Deutschen Plastischen Chirurgen fand unter Beteiligung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische Chirurgie vom 27. – 29. September 1970 im Klinikum rechts der Isar in München statt. 1975 wurde der 24-stündige Replantationsdienst eingerichtet, der rasch überregionale Bedeutung erlangte. Bis zu ihrer Emeritierung 1984 prägte Frau Prof. Schmidt-Tintemanns Abteilung die Wiederherstellungs-, Hand- und Verbrennungschirurgie in Deutschland nachhaltig.

1986 berief die TU Univ.-Prof. Dr. Edgar Biemer zum neuen Vorstand und Extraordinarius für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 1990 wurde das erste internationale Satellitensymposium zur Brustrekonstruktion zwischen München und Atlanta (USA) abgehalten.

2007 folgte Univ.-Prof. Dr. Hans-Günther Machens dem emeritierten Prof. Biemer. Die bisherige Abteilung für Handchirurgie wurde aufgelöst und ging vollständig in der neuen Klinik und Poliklinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie auf. 2008 war die Klinik an der ersten erfolgreichen bilateralen Armtransplantation beteiligt.

Quelle: „Grande Dame der plastischen Chirurgie: Prof. Ursula Schmidt-Tintemann erhält höchste wissenschaftliche Auszeichnung der TU München“. Pressemitteilung TU München, 12. Juli 2014; Univ.-Prof. Dr. Hans-Günther Machens
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