2015 | Plastische Chirurgie
Erste erfolgreiche Behandlung der „Schmetterlingskrankheit“ mit Hauttransplantaten aus genmodifizierten Stammzellen
Im Juni 2015 wurde der damals siebenjährige Hassan in die Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte am Bergmannsheil in Bochum eingeliefert. Der Junge litt akut an einer schweren Blutvergiftung, 60 Prozent der Körperoberfläche waren in Folge der erblichen und sehr seltenen „Schmetterlingskrankheit“ (Epidermolysis bullosa) zerstört. Die gängigen Verfahren waren nicht geeignet gewesen. Durch die Zusammenarbeit mit dem „Center for Regenerative Medicine“ an der Universität von Modena in Italien konnte ein bisher experimentelles Therapiekonzept umgesetzt werden, um den jungen Patienten zu behandeln. Dabei wurden Hauttransplantate aus transgenen epidermalen Stammzellen gezüchtet und damit 80 Prozent der Körperoberfläche neu gedeckt. Zwei Jahre später verfügte Hassan über eine stressresistente, stabile Oberhaut.
Der ungewöhnliche wissenschaftliche Durchbruch sorgte für ein großes Medienecho. In der renommierten Zeitschrift „Nature“ veröffentlichte DGPRÄC-Mitglied Prof. Dr. Tobias Hirsch mit dem interdisziplinären Team einen Artikel zu dem erfolgreichen Eingriff. Die Behandlung wurde sogar Titelthema der Ausgabe.
Quelle: Pressemitteilung DGPRÄC, 19.01.2008
Foto: Mostafameraji, Wikimedia Commons