2005 | Jahrestagungen

36. Jahrestagung in München

800 Teilnehmer bei der deutsch-österreichischen Jahrestagung in München:
Kongress der Plastischen Chirurgen ein Forum für Wissensaustausch, Globalisierung, Wahlen und Denkanstöße

Wissenschaft ist international. Im Sommer organisierte die Vereinigung der Deutschen Plastisch-Ästhetischen Chirurgen (VDÄPC) ihre Akademie mit ihren französischen Kollegen in Paris. Vom 27. September bis 1. Oktober trifft sich die VDÄPC zusammen mit ihrer „Muttergesellschaft“, der Vereinigung der Deutschen Plastischen Chirurgen (VDPC), und der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRCH) zu einem gemeinsamen Kongress in München und Starnberg. „Die Europäisierung schreitet auch in unserem Fach voran, wir sollten uns daran orientieren“, sagt VDPC-Präsident Priv.-Doz. Dr. Klaus Exner aus Frankfurt am Main. „Unsere beiden deutschen Verbände werden aus diesem Grunde über ihre weitere Struktur nachdenken und vielleicht sogar zu Entscheidungen kommen.“ Exner gibt wie VDPÄC-Präsident Professor Rolf Rüdiger Olbrisch aus Düsseldorf turnusgemäß sein Präsidentenamt ab. Am Mittwoch, 29. September, wählen die VDPC-Mitglieder einen neuen Präsidenten, am Freitag die VDÄPC-Mitglieder. Die österreichischen Plastischen Chirurgen tagen ebenfalls am Mittwoch.

Drei Kongresspräsidenten stehen der Jahrestagung der Plastischen Chirurgie diesmal vor: Dr. Joachim Graf von Finckenstein aus Starnberg, Professor Christian J. Gabka aus München und Professor Hildegunde Piza-Katzer aus Innsbruck. Diese drei haben einen Kongress konzipiert, der nicht nur die rasante Entwicklung auf diesem Fachgebiet abbildet, sondern mit dem Thema „Bionik“ einen neuen Ansatz in den Mittelpunkt der Jahrestagung stellt. Das Motto „Form follows Nature“ will die Plastischen Chirurgen anregen, darüber nachzudenken, was man im Hinblick auf Form, Forschung und Technik von der Natur lernen kann. Firmen, die in ihren Produkten bionische Elemente schon heute integrieren, unterstützen diesen Schwerpunkt. Verbunden mit dem Motto ist ein Fotowettbewerb, dessen beste Arbeiten prämiert werden.

Das wissenschaftliche Programm des Kongresses deckt die vier Säulen der Plastischen Chirurgie (Rekonstruktive Chirurgie, Handchirurgie, Verbrennungschirurgie, Ästhetische Chirurgie) ab. Die Hauptthemen der Tagung sind Kontur verbessernde Operationen, Plastische Chirurgie im Kindesalter, Tumoren der Haut, Handchirurgie, Brustchirurgie, Gesichtschirurgie und experimentelle Plastische Chirurgie mit „tissue engineering“. Als Novum werden „Intensiv-Kurse“ angeboten, in denen kleine Gruppen mit ausgewählten Referenten individuelle Themen bearbeiten und diskutieren.

Die dem eigentlichen Kongress vorgeschalteten, gut besuchten Operationskurse am Dienstag und Mittwoch wurden von Trendsettern der Plastischen Chirurgie gestaltet. Innovative Ideen und Lösungsansätze zur Brustvergrößerung, zum Knie-Lift, der Aufhängung der inneren Reithosenplastik und dem Brustkorb-Lifting legten Ricardo Baroudi aus Sao Pualo, Alain Fogli aus Marseille, Antonio Fuente del Campo aus Mexiko City, Claude Le Louarn aus Paris, Neil Handel aus Van Nuys/USA und Igor Niechajev aus Stockholm dar. Dieses Team wurde von den deutschen Experten Axel-Mario Feller und Christian J. Gabka aus München, Helmut Fischer und Eckhardt Buttler aus Stuttgart sowie Joachim Graf von Finckenstein aus Starnberg komplettiert.

Für sein Lebenswerk zeichnet die VDPC den Plastischen Chirurgen Carl R. Hartrampf aus Atlanta mit der seit 1989 vergebenen Dieffenbach-Medaille aus. Auch die VDÄPC ehrt seit vergangenem Jahr einen Exponenten ihres Faches. Nach Professor Ulrich T. Hinderer aus Madrid wird diesmal der lange in Frankfurt am Main wirkende und nun in San Diego lebende und arbeitende Mitbegründer der deutschen Plastischen Chirurgie, Professor Gottfried Lemperle, ausgezeichnet.

Etwa 800 Kongress-Teilnehmer kommen nach Starnberg und München. Sie widmen sich auch der Alltagsrealität eines Facharztes im heutigen Deutschland: der Problematik rund um die Umsatzsteuer, dem Thema Heilen – Mitteln – Werben, der Öffentlichkeitsarbeit und dem Marketing in der Plastischen Chirurgie sowie rechtlichen Aspekten.

Quelle: Presseinformation DGPRÄC, 29. September 2005