2022 | Dieffenbach-Medaille

Dieffenbach-Medaille Julian Pribaz, M.D.

Mit der Dieffenbach-Medaille wurde in diesem Jahr Julian Pribaz, M.D. geehrt. Die Laudatio hielt Günter Germann, der den bemerkenswerten Werdegang von Pribaz und dessen berufliche Stationen eindrücklich schilderte. So begann Pribaz nach seinem Studium an der Universität Melbourne im Jahr 1972 seine allgemeinchirurgische Ausbildung am St. Vincent’s Hospital. Dies zu einer Zeit, als die Mikrochirurgie noch in ihren Kinderschuhen steckte und der Klinik diesbezüglich eine Vorreiterrolle mit internationaler Strahlkraft zukam. Dort traf Pribaz auf Bernard McCarthy O’Brien (1924–1993), der sich als der wichtigste Mentor in seiner Karriere als Mikrochirurg herauskristallisieren sollte. Was sich – unter anderem dank O’Brien – als roter Faden in Pribazs’ Karriere erweisen sollte, war, dass es ihn trotz vieler Auslandsaufenthalte stets zurück nach Melbourne zog. Eine der Leistungen, auf die Pribaz mit Stolz zurückblickt, ist dessen Beitrag in der Lehre. So war er beispielsweise als Programmdirektor für ein neues kombiniertes Harvard-Ausbildungsprogramm für plastische Chirurgie verantwortlich, in dem drei bestehende Harvard-Programme erfolgreich zusammengefasst wurden.

Pribaz wählte als Titel seiner Dieffenbach Vorlesung „Surgical problem solving with inspiration and innovation“ und stellte entsprechend herausfordernde Fälle seiner Karriere vor, die nicht nur Kreativität, sondern auch Mut erforderlich machten, was vom Publikum mit großem Interesse aufgenommen wurde. Da Pribaz leider nicht persönlich erscheinen konnte, erfolgte die Vorlesung live per Online-Übertragung aus den USA – dies erfreulicherweise ohne Zwischenfälle durch den kurz zuvor vor Ort wütenden Hurricane Ian.

Quelle: „Plastische Chirurgie“, Heft 4, Dezember 2022